Wie funktioniert Chiropraktik?

Chiropraktoren prüfen jede Bewegungseinheit (gelenkige Verbindung zwischen zwei Wirbel inkl. aller dazugehörigen Strukturen der Wirbelsäule und der Gliedmaßen). Wird eine Bewegungseinschränkung gefunden, d.h. ein Wirbel kann sich nicht so bewegen wie er sollte, sprechen Chiropraktoren von einem „Vertebralen Subluxations Komplex“(VSC). Diesen Bereich können Tierbesitzer manchmal sogar selbst fühlen oder sehen z.B. in der Sattellage des Pferdes oder durch eine Asymmetrie der Kruppe.

Durch die moderne Wissenschaft wissen wir mittlerweile, dass der Knochen nicht teilweise verrenkt ist. Vielmehr zeigt sich, dass einige der kleineren Muskeln, die an einzelnen  Wirbelkörpern befestigt sind, sich durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Verletzungen, Fehlhaltungen und Überbeanspruchung verhärtet haben. Diese verhärteten Muskeln verdrehen den Wirbelkörper so sehr, dass bestimmte Teile des Wirbelkörpers deutlich hervorstehen und als „fehlgestellt“ oder „blockiert“ tastbar erscheinen

-Heidi Haavik, the Reality Check, S. 10

Dieses nicht korrekt bewegliche Gebiet der Wirbelsäule wirkt sich aufgrund seines Einflusses auf das Nervensystem negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus.

Die Aufgabe des Chiropraktors

Die Aufgabe des Chiropraktors ist nicht nur diese Bewegungseinschränkung zu finden, sondern diese möglichst frühzeitig durch ein Adjustment zu beheben. Ein Adjustment ist ein schneller kontrollierter Impuls mit kurzem Hebel und hoher Beschleunigung. Dieser Impuls ist nicht für den Wirbel, sondern für das Nervensystem von Bedeutung. Jeder Muskel wird von Nervenfasern gesteuert und gibt gleichzeitig Informationen zurück an das Gehirn. Der chiropraktische Impuls bewirkt ein „Reset“ der Muskelsteuerung in einem ganz bestimmten Bereich. Die verkrampften Muskeln lösen sich und funktionieren danach wieder korrekt. Der Wirbel hat wieder seinen normalen Bewegungsspielraum zur Verfügung und auch unser Gehirn bekommt wieder alle Informationen aus diesem Bereich der Wirbelsäule.

Warum ist Chiropraktik für dein Tier wichtig?

Wenn ein VSC über längere Zeit besteht, d.h. eine Bewegungseinheit aus zwei aneinander grenzenden Strukturen sich nur eingeschränkt bewegen kann, müssen die umliegenden Gewebe diese Einschränkungen kompensieren. Einfach gesagt: Ist die Bewegungseinheit zwischen Schädel und erstem Halswirbel nicht vollständig beweglich, muss die Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel, dies so gut es geht kompensieren. Das Resultat können „Verwerfen“ oder ein „falscher Knick“ beim Reiten sein, die aus den Verspannungen der Muskeln in diesem Bereich herrühren. Das ist aber noch nicht alles, auch unser Gehirn bekommt aus diesem Bereich nicht die Information, die es benötigt. Jeder einzelne Schritt ist ein fein aufeinander abgestimmter Prozess, der nicht nur das Vorführen eines Beins beinhaltet. Gleichzeitig werden Stabilisierungsmuskel im Rumpf und dem anderen Bein ebenfalls angesprochen. Dieses Zusammenspiel vieler einzelner Muskel kann empfindlich gestört werden, wenn die Informationen nicht rechtzeitig vom Gehirn verarbeitet werden können. Kontrahieren die Rumpfmuskeln eine Millisekunde zu spät, weil wir in diesem Bereich der Wirbelsäule eine Dysfunktion haben, fehlt die Stoßdämpfung. Das Resultat ist vermehrter Verschleiß der Strukturen und Gelenke in den Gliedmaßen und ein höheres Risiko einer Verletzung.

Insbesondere für Sportpferde, Arbeits- oder Sporthunde ist es daher von großer Bedeutung und wichtig solche Dysfunktionen zu beheben, bevor sie zu Verletzungen führen.